Karottensaft, auch Möhrensaft genannt, ist nachweislich gesund. Die Wirkung wurde durch verschiedene Studien bestätigt.
Ich möchte heute über diesen besonderen Saft reden, nachdem ich ja zuletzt bereits über Fruchtsäfte und Smoothies gesprochen habe.
Zu den bekannten Gesundheitsmythen gehört der oft erwähnte Satz: Von Karotten bekommt man scharfe Augen oder Adleraugen.

Jeder, der als Kind viele Karotten gegessen hat, nachdem ihm das gesagt wurde, wird vermutlich ernüchtert gewesen sein, dass die Sehschärfe nicht dramatisch zugenommen hat. Die Wahrheit ist nicht ganz so weit entfernt, denn man muss den Satz einfach in umgedrehter Form anwenden: Wer die Vitamine aus Karotten gar nicht zu sich nimmt, der sieht wahrscheinlich bald so schlecht wie ein Maulwurf.
Die Karottensaft-Wirkung beruht nämlich genau darauf, die Gesundheit der Augen zu erhalten. Aber nicht nur das. Inwieweit Karottensaft gesund ist, sehen wir als nächstes.
Ist Karottensaft gesund?
Ja! Und was noch besser ist: Frisch gepresster Möhrensaft ist effektiver als das Original: Die Karotte selbst. Man mag es eigentlich nicht glauben, aber es stimmt. Denn der Möhrensaft beinhaltet nicht nur Beta-Carotin (ß-Carotin), welches auch als Provitamin A (die Vorstufe zu Vitamin A) bezeichnet wird, sondern auch weitere Stoffe sind in dem Saft enthalten.
Diese Stoffe, Karotinoide, sind zwar auch in der Möhre drin, sie sind aber in den Zellen tief verschlossen. Beim Möhrensaft sind diese Zellwände aber alle zerstört und die gesunden Stoffe schweben frei im Saft, kommen also direkt zur Wirkung. Die Effektivität und Wirkung beim Möhrensaft ist also besser als bei der Karotte.
Was das Beta-Carotin angeht: Es kann vom Körper sehr gut gespeichert werden und wird bei Bedarf in Vitamin A umgewandelt. Das bedeutet, dass eine Überdosierung relativ sicher ausgeschlossen ist. Denn Beta-Carotin ist ja nur die Vorstufe zu Vitamin A. Dieses Vitamin kann man zwar theoretisch überdosieren (wenn man zum Beispiel die Leber eines Eisbären isst), aber in der Praxis kommt das nie vor.
Lediglich einmal kam es zu einem tödlichen Zwischenfall. 1974 nahm ein Mann 10 Tage lang zwischen 3 und 4 Litern Möhrensaft täglich zu sich. Offenbar war das dann doch zu viel. Ich möchte dabei aber festhalten, dass das unglaubliche Mengen sind, die kein normaler Mensch zu sich nehmen würde. Außerdem heißt es, der Mann habe sich bereits stark gelblich bis braun verfärbt, also sind Warnzeichen bereits erkennbar.
Das Schöne ist aber, dass man bereits mit einem Glas Saft pro Tag den Tagesbedarf locker decken kann. Selbst, wenn man zu viel Karottensaft einnimmt, wird ß-Carotin gespeichert und steht für Tage zur Verfügung, wenn man mal keinen Möhrensaft trinkt.
Es gibt also keinen Grund, warum Karottensaft schädlich sein sollte. Man kann sich genauso gut an Wasser tot trinken. Also ist klar, dass Möhrensaft gesund ist.
Karottensaft-Wirkung – so funktioniert Beta-Karotin im Körper
Der Möhrensaft wirkt natürlich in vielen Bereichen. Die Augen sind das prominenteste Beispiel. Wer einen Mangel an Vitamin A hat, der wird besonders nachts und in der Abenddämmerung nicht gut sehen. Wenn man bei Nacht mit dem Auto fährt, und es kommt einem ein anderes Auto entgegen, dann ist man manchmal so geblendet, dass man kaum noch etwas sieht. Auch das hängt mit dem Vitamin A in den Augen zusammen.
Wer ausreichend Vitamin A im Körper hat, der kann sich auch an wechselnde Lichtverhältnisse besser gewöhnen.
Auch bei den Schleimhäuten spielt Vitamin A eine Rolle. Wer zu wenig davon hat, hat trockene Nasenschleimhäute und fällt öfter einer Erkältung zum Opfer. Also ist Vitamin C allein nicht ausreichend. Deswegen lohnt sich der Griff zum Karottensaft, Wirkung und Effektivität des Vitamin A zeigen deutlich, dass dies hilft.
Desweiteren dient Beta-Carotin im Saft dazu, später als Vitamin auch als Antioxidanz zu wirken. Grob gesagt hilft Vitamin A gegen Krebs. Natürlich in Kombination mit anderen Vitaminen, das ist ganz wichtig.
Die Frage “Ist Möhrensaft gesund” lässt sich also klar mit “ja” beantworten.

Braucht man Fett für Beta-Karotin?
Eine inzwischen häufig auftretende Frage ist die, ob man zur optimalen Verwertung von Beta-Karotin Fett benötigt. Und das stimmt. Jedoch ist nicht besonders viel nötig. Die University of Maryland schreibt, dass man Beta-Karotin möglichst mit einer Mahlzeit einnehmen sollte, die zumindest 3 Gramm Fett beinhaltet. Optimal ist dabei natürlich sehr gesundes und hochwertiges Fett, beispielsweise aus Olivenöl oder Avocado.

Nimmt man Beta-Karotin besser roh oder gekocht auf?
Auch hierzu gibt es eine interessante Antwort. Wie ich bereits erwähnte, kann man das Provitamin A besser dann aufnehmen, wenn die Zellwände zerstört sind, so zum Beispiel bei frisch gepresstem Karottensaft im Gegensatz zur unverarbeiteten Karotte. Zusätzlich kann man noch etwas mehr von dem Wunderstoff herauskitzeln. Jedoch muss man eine gewisse Balance halten, denn intensives Kochen kann den Gehalt an Beta-Carotin wieder senken. Die Grundregel laut der amerikanischen Agrarbehörde ist:

Backen oder Rösten senkt Beta-Karotin um 5 Prozent
Frittieren oder Kochen reduziert Beta-Karotin um 10 bis 15 Prozent
Wie jedoch gesagt: Sanftes Köcheln zerstört die Zellwände und setzt auch mehr Beta-Carotin frei. Wenn man sich eine sanfte Karottensuppe oder Kürbissuppe kocht, dürfte der Provitamin-A-Anteil noch etwas höher liegen als roh!

Am allerwichtigsten ist jedoch die sehr gründliche Zerkleinerung der Karotten. Besonders hilfreich und auch mit prozentualen Werten über die Aufnahme ist dieser Artikel über die Absorption von Vitamin A.

Das Karottensaft-Rezept zum selber machen – ganz einfach
Einfacher geht es doch nun wirklich nicht, ein Möhrensaft-Rezept von selber auf die Beine zu stellen. Man kauft sich einfach einen Sack bzw. eine Packung von dem Gemüse, welches einen saftig orange im Supermarkt anlächelt, und zerhackt dieses im Mixer. Je stärker der Mixer, desto besser die Wirkung. Ich habe es selbst schon ausprobiert. Am Ende gab es zwar noch viel Rohmasse, dafür war aber auch Saft übrig. Am besten sind natürlich echte Entsafter, die alle Fasern des Gemüses zerlegen und alles herausholen.

Wer nicht nur auf Karottensaft setzen will, macht sich eine Suppe. Sowohl Kürbis als auch Karotten enthalten viel wertvolles Beta-Carotin, die Suppe verfeinert man mit ein wenig Öl, um die Bioverfügbarkeit der fettlöslichen Provitamine zu erhöhen. gesund-leben.mobi