Die Augen sind nicht nur Spiegel unserer Seele – sie können uns auch wichtige Informationen über unseren Körper liefern.
Wenn jeder Wimpernschlag weh tut, ist das nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Trockene Augen können sich schnell entzünden.
Die Struktur, die Form und die Farbe der Augen liefern Aufschluss über den Zustand des Organismus und über den individuellen Stoffwechsel: ob etwa bestimmte Organe gesund, geschwächt oder krank sind. Rund 70 Prozent aller Erkrankungen spiegeln sich deshalb in unseren Augen wider.
Das besondere Interesse gilt dabei der Netzhaut. Sie wird von feinsten Gefäßen durchzogen. Ein erhöhter Blutdruck, zu viele Fette im Blut oder das Alter verändern unsere Gefäße im Verborgenen.
Und nur in der Netzhaut sind die Arterien und Venen leicht zugänglich und gut sichtbar. Von ihrem Zustand können Ärzte auf den Zustand der Gefäße in Gehirn und Herz schließen – und somit frühzeitig Vorboten für Krankheiten wie Diabetes, Leberentzündungen, Rheuma, Herz- und Hirninfarkt erkennen.
Öfter zum Augenarzt
Auch ohne Beschwerden oder Augenleiden wie Kurzsichtigkeit sollte man deshalb ab dem 40. Lebensjahr alle zwei Jahre beim Augenarzt vorbeischauen. Einige Mediziner bieten dabei neben den Standard-Untersuchungen wie Sehtests auch die optische Kohärenztomografie (OCT) als Diagnosemethode an. Dabei werden wie beim Ultraschall Bilder der Netzhautschichten erstellt, die besonders aussagekräftig sind. Allerdings werden die Kosten nicht von den Kassen erstattet.
Wichtige Warnsignale
Gelbliche Augen deuten häufig auf eine entzündete Leber und eine Hepatitis- Erkrankung hin. Als weitere Ursache sind auch ein gestörter Fettstoffwechsel sowie Gallensteine möglich. Die Gallenflüssigkeit staut sich dann zurück und der gelbe Farbstoff gelangt in den Körper. Gelbe Augen sehen zwar furchterregend aus, beeinträchtigen aber nicht die Sehfunktion. Wenn Sie eine Gelbverfärbung bemerken, sollten Sie sofort zum Arzt gehen. Er wird eine Blutuntersuchung machen und die zugrunde liegende Erkrankung behandeln.
Gerötete Augen haben oft eine Bindehautentzündung als Auslöser. Gefährlich ist nur die Variante, die durch Herpesviren ausgelöst wird – sie kann ohne Therapie zur Erblindung führen. Aber auch Rheuma kommt als Ursache infrage. Eine Bindehautentzündung geht häufig mit Brennen und Jucken einher. In seltenen Fällen kann es zu Sehstörungen kommen. Ist die Rötung nach einigen Tagen nicht verschwunden, sollte der Augenarzt einen Blick darauf werfen. Zumeist werden antibiotikahaltige oder antivirale Augentropfen verschrieben.
Trockene Augen Häufig stecken Klimaanlagen, Heizungsluft und lange Bildschirmarbeit hinter trockenen Augen. Manchmal sind sie aber auch Symptom einer Schilddrüsen-Unterfunktion oder auch einer Diabetes-Erkrankung.
Gerötete und geschwollene Augen, die schmerzen können. Wenn das unangenehme Gefühl auch im Freien bei feuchter Luft anhält, sollten Sie zum Arzt gehen. Gegen “normale” trockene Augen hilft häufiges bewusstes Blinzeln und Tränenersatzflüssigkeiten (z. B. “Conisan N Augentropfen”, Apotheke).
Farbige Ringe Im Alter sind meist unbedenklich. Ein weißgelber Ring um die Iris tritt im Alter häufig auf und ist in der Regel harmlos. Wenn Sie aber unter 60 Jahre sind, kann er auch ein Anzeichen für zu hohe Cholesterinwerte oder eine Fettstoffwechselstörung sein. Zudem kann der Ring auf ein erhöhtes Arterienverkalkungs- und Herzinfarktrisiko hindeuten. Wird als kosmetisch störend empfunden, verursacht aber keine Sehstörung. Man sollte farbige Ringe immer beim Arzt abklären und die Blutfettwerte und den Cholesterinspiegel überprüfen lassen. gesund-leben.mobi